Haltungskonzept Paddock-Trail
Die Grundidee geht zurück auf Jaime Jackson und sein im Jahre 2006 veröffentlichtes Konzept Paddock Paradise". Jackson ermunterte alle Leser seines gleichnamigen Buches zum Ausprobieren und Weiterentwickeln seines Vorschlages. Mittlerweile ist es allerding so, dass der Name ohne Zertifizierung nicht mehr verwendet werden darf und alle seine Vorgaben exakt umgesetzt sein müssen, damit der Begriff "Paddock Paradise" verwendet werden darf. Das ist sehr schade denn es behindert die umfassende Verbreitung eines wirklich guten Ansatzes zum Nachteil der Tiere.
Wie auch immer - "Paddock Trail" stellt ein offenes Haltungskonzept dar. Es wurde ergänzt um wichtige Aspekte wie artgerechte Ernährung, Gestaltung von Böden und angepasst auf mitteleuropäische, resp. deutsche, Gegebenheiten.
Worum geht es genau?
Folgende Überlegungen stehen im Hintergrund:
- Pferde sind Lauftiere, damit sie gesund und psychisch ausgeglichen sind brauchen sie viel Bewegung, davon den größten Teil im Schritt - gesunde wild lebende Pferden zeigen uns, dass durchschnittlich 15-30km/Tag eine ziemlich optimale Leistung sind
- Pferde sind angstgesteuerte Fluchttiere - deshalb hat Sicherheit für ihr Überleben eine hohe Priorität. In der Natur erreichen das die Herden indem sie sich auf immer wieder den gleichen Wegen (Tracks/Trail) durch ihre Gebiete bewegen - dem Trail
- Pferde sind Dauerfresser - um gesund zu sein benötigen sie ca. 16-18h Raufutteraufnahme pro Tag
- Pferde leben in der freien Natur - Tag und Nacht - 365 Tage im Jahr - nicht in Ställen oder Boxen
Abgeleitet aus diesen über viele Jahre gefestigten Beobachtungen wurde ein Haltungskonzept entwickelt, was sich von der herkömmlichen Haltung auf Koppelflächen und in der Box fundamental unterscheidet.
Wie konkret?
Ausgehend vom Gedanke des Wanderns auf den immer gleichen Wegen und der Anforderung, entsprechende Laufleistungen zu erreichen wird ein Wegesystem – die sogenannten Tracks oder eben Trails angelegt. Das erreicht man am einfachsten in dem statt der bisherigen Fläche den Tieren Wege vorgibt. Im einfachsten Fall ist es nur ein innerer Zaun in einigen Metern Abstand vom äußeren Zaun. So entsteht ein endloser Weg und im inneren ein Bereich eine Fläche zum Heumachen, Toben und natürlich zum (kontrollierten) Weiden.
Der so entstandene Weg muss weitgehend vegetationsfrei sein – ansonsten ist er wirkungslos. Die Pferde beginnen zu laufen um sich Futter zu suchen, dies wird an unterschiedlichen Heustationen angeboten und fördert so das Wandern der Tiere.
Wichtig ist ebenfalls Futter- und Wasserangebot möglichst weit von einander zu trennen – so wird immer wieder neu, das Laufen angeregt.
Die Böden der Wege sollten in etwa dem Gelände entsprechen in dem die Pferde gearbeitet werden – vor allem sollen sie möcglichst oft harte Böden vorfinden denn der Pferdehuf ist für harten Boden gemacht.
Weiterführende Informationen und Angebote
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